„Reisen bildet!“ – unter diesem Motto hat der AWO-Kreisverband eine Tour nach Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg unternommen. Gut zwei Dutzend ehrenamtlich Engagierte der AWO-Münster besuchten Ludwigslust, Schwerin, Neuruppin und Neustrelitz, um die Region kennen zu lernen, aber auch um zu erfahren, wie dort die sozialen Aufgaben von der AWO erledigt werden.
Auf dem Programm standen Gespräche mit AWO-Vertreter:innen vor Ort, die einen Einblick gaben in die Verbandsarbeit und vor allem die sozialen Verhältnisse in den bevölkerungsarmen Flächenregionen. „Der demographische Wandel ist schon bei uns eine Herausforderung“, so Helmut Hamsen von der AWO-Münster, aber in den schon immer strukturschwachen Bereichen Mecklenburgs oder Brandenburgs habe sich nach 1990 eine starke Abwanderung junger Leute manifestiert.
„Kein Wunder also“, so Katrin Nikiforow, Geschäftsführerin der AWO-Ostprignitz Sozialgesellschaft gGmbH, “dass wir enorm viel ambulant unterwegs sein müssen, oft die nur noch wenig vorhandene soziale Infrastruktur absichern helfen in den kleinen Gemeinden, damit die Menschen nicht komplett abgehängt werden.“ Damit sprach sie auch mögliche Gründe für die jüngsten Wahlerfolge von AFD und BSW an: „Wer sich abgehängt fühlt, wer keine Perspektive sieht und frustriert fühlt, fällt leicht auf einfache politische Lösungen rein und schimpft auf ‚die da oben‘!“
Teil des mehrtägigen Reiseprogramms waren auch ein Besuch des Landtags im Schweriner Schlosses sowie Stadt- und Museumsführungen in Ludwigslust und Neuruppin: „Eine gute Erfahrung, die Heimat von Theodor Fontane nicht nur in seinen Texten zu erleben“, - darin waren sich die Gäste aus Münster einig.