Wandern am Max-Clemens-Kanal
Die AWO-Nord hatte Prof. Elmar Lange zum Vortrag über den Max-Clemens-Kanal eingeladen und im Begegnungszentrum am Sprickmannplatz war „das Haus voll“. Kenntnisreich und kurzweilig berichtete Prof. Lange vom 1. Spatenstich an der Kleyheide bei Kinderhaus am 9. Mai 1724 – also vor fast genau 300 Jahren – bis zum aktuell noch Vorhandenen und dem eingerichteten Wanderweg.
Der Kanal sollte von Münster über Zwolle zum Ijsselmeer führen. Der Münsteraner Hafen lag ungefähr auf der Höhe des heutigen Coerdeplatzes. Parallel zur Aa verlief er in Richtung Nevinghoff, jetzt Sitz der Landwirtschaftskammer, und dann weiter in Kinderhaus zu Hof Schulze-Brüning, heute Gut Kinderhaus.
Im nördlichsten Stadtgebiet von Münster wurde er vorbei am heutigen Heimathaus Sprakel gebaut bis zur „ Hölt‘nen Schluse“ , heute wie früher eine beliebte Gastwirtschaft. Danach durchquerte der Kanal den Kreis Steinfurt nach Clemenshafen, später auch bis Maxhafen. Der Übergang in die Niederlande hat nie stattgefunden.
Die Schiffe wurden 36 km getreidelt, also von einem Pferd gezogen. Ca. 10 Tonnen wurden so an einem Tag auf einem Schiff, den 3 mal 16 m großen „Treckschuten“ transportiert. Nach 1840 verlor der Kanal seine Bedeutung.
Die jetzt eingerichtete Fahrrad- und Wanderroute verläuft mäanderartig am Kanal, damit auch historisch und landschaftlich Interessantes, wie die Wienburg mit alten Skulpturen oder das Leprosenhaus in Kinderhaus besichtigt werden können. Dank der Arbeitsgruppe um Prof. Lange gibt es mittlerweile QR-Codes zur Information oder auch ein entsprechendes Buch mit allen Informationen zum Kanal und der Wanderung.
Lothar Esser bedankte sich herzlich mit einem Aquarell vom Heimathaus Sprakel.